Wandervogel

Klassische Staatsdenker und Philosophen

Immanuel Kant

Farben der DHG Westmark


Immanuel Kant

 1724 - 1804

 

Vortrag

gehalten am 29. Januar 1996

in der DHG Karlsruhe

Referent: Filip Jovic

 

 Aufklärung: die geistesgeschichtliche Epoche, die auf den kritischen Philosophen Immanuel Kant starken Einfluß hatte, die Kant mitgeprägt und umgestaltet hatte (englischer Empirismus (D. Hume), Deismus, französische Aufklärung (J. Rousseau), deutsche Aufklärung (Wolff, Mendelssohn))

 Lebensweg, Persönlichkeit und Philosophie Kants

 Kants Leben ist gleichmäßig, einförmig verlaufend, ohne Abenteuer und Affären. Es gab keine politischen Unternehmungen. Vor allem im späteren (bürgerlichen) Leben ist Kant zurückhaltend und lebt zurückgezogen. Er kommt über die nähere Umgebung seiner preußischen Vaterstadt Königsberg nicht hinaus. Dennoch verfügt er über eine ungewöhnliche Weltkenntnis (Gespräche, Lektüre).

 Geboren wird Kant (als Viertes von neun Kindern) am 22. April 1724 in ärmlichen Verhältnissen. Am Tage darauf wird er auf den Namen Emanuel ("Gott mit uns") getauft.

 1730 - 32: Besuch der Vorstädter Hospitalschule

 1732 - 40: Besuch des Friedrichskollegiums, Abschluß als Zweitbester

 Kants protestantische Eltern sind fromm und gottestreu. Mit 13 Jahren verliert Immanuel seine Mutter, die er wegen ihrer echten Religiosität zeitlebens verehrt.

 1740: Immatrikulation (mit Examen) in der Königsberger Universität Albertina, wo er Mathematik, Naturwissenschaft, Theologie, Philosophie und lateinische Literatur studiert. (Finanzierung: unter anderem durch Verwandte, durch Privatstunden und durch Billardspiel)

 Martin Kuntzen (1713 - 51), Professor für Logik und Metaphysik, Schüler Wolffs, beeinflußt den jungen Kant und sein Denken. Kant ist vom neuzeitlichen Fortschritt der Naturwissenschaften (Galilei, Newton) tief beeindruckt (ganz im Sinne der Aufklärung).

 1746: Tod von Vater Kant. Immanuel Kant verläßt die Universität.

 Er wird Hauslehrer bei einem Prediger, bei einem Gutsbesitzer und bei einem Grafen. Aneignung gesellschaftlicher Gewandtheit. Verfassung der ersten Schriften (in deutscher statt in lateinischer Sprache der Gelehrten). Abhandlungen zur Entstehung des Planetensystems und des ganzen Kosmos. (Kants Theorie der Saturnringe und der Nebelsterne wird später durch Beobachtungen des Astronomen Herschel bestätigt.)

 1755: Promotion zum Dr. phil. mit einer Arbeit über das Feuer (Meditationum quarundum de igne succincta delineatio). Habilitation mit einer Abhandlung über die ersten Grundsätze der metaphysischen Erkenntnis (Kritik an Rationalismus von Wolff). Kant wird Magister legens. Beginn seiner (stark besuchten) Vorlesungen.

 1757 - 61: Kants Zeitraum des publizistischen Schweigens. (Aus finanziellen Gründen: Anstieg der Vorlesungsstunden auf 20 pro Woche)

1758 scheitert Kants Bewerbung zur Professur für Logik und Metaphysik. Er muß bis 1770 warten. Angebote aus Erlangen und Jena lehnt Kant wegen seiner Verbundenheit zu Königsberg und zu seinem Freundes- und Bekanntenkreis ab.

 Kant nimmt viel am gesellschaftlichen Leben teil.

 Ab 1761: Befassung mit klassischer Metaphysik (Gottesbeweise, Grundlagen von Erkenntnis und Moral). Kant steht zunächst auf dem Standpunkt der analytischen Philosophie (Einfluß des britischen Empirismus).

 1770: Dissertation "Von der Form der Sinnes- und Verstandeswelt und ihren Gründen"

 Diese Dissertation hat eine besondere Bedeutung auf dem Wege Kants zur kritischen Philosophie, der sogenannten Transzendentalphilosophie mit ihrem Hauptwerk "Kritik der reinen Vernunft" (1781, zweite Auflage 1787), die Kant nach zehn Jahren Vorbereitung (innere Widersprüche und Unsicherheiten) in vier bis fünf Monaten verfaßt. Zeitgenossen klagen über Unverständlichkeit des Werkes.

 1784: Kants Aufsatz "Beantwortung der Frage: Was ist Aufklärung?"

 1787: Kritik der praktischen Vernunft

 1790: Kritik der Urteilskraft

 1793: Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft

 Die Arbeit von 1793 führt Kant in einen Konflikt mit der preußischen Zensur (Religionsedikt von 1788). Kant verzichtet bis 1798 auf Veröffentlichungen von Schriften zur Religionsphilosophie.

 1796: Kant hält seine letzte Vorlesung (mit 72 Jahren !!).

 1799: Beginn des letzten Werkes (Opus postumum), das er nicht mehr fertig schreiben kann.

 Ende 1803: Erstmals schwere Erkrankung

 Am 12. Februar 1804 stirbt Immanuel Kant an seiner schweren Krankheit.

 Biographien über Immanuel Kant erscheinen auf dessen Wunsch erst nach seinem Tode.

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Literatur:

 



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